Monday, October 19, 2009

Der Wanderer

Aus der Stadt im Schneegestüme
Kam ich. Arbeit fand ich nicht.
Schneegestüm. Die Füsse müde.
Und noch hungrig durch und durch.

Nirgends Licht und nirgends Wege
Und noch spät dazu.
Doch schau hin! Es flackert dennoch
Schliesslich aus der Ferne Licht.

Klopfe an und tret ins Zimmer-
Freundlich wird mir aufgemacht.
Brote nimmt man aus dem Ofen,
Frische Brote- denkt euch doch!

Warme Stube- liebe Düfte-
Leerer Magen- „Wünschen Sie,
Fremdling, warmes Brot zu kosten?“
Sprach`s und brach ein Stück für mich.

Grosse Scheibe frischen Brotes!
Ach wie schmeckte das so süss! –
Warmes Brot und warmes Herzchen!
Wirtin ach so still und gut!

„Woher kommst du? Wohin gehst du?
Hast ein Weib du, fremder Mann?“
„Kommt von dort und gehe dahin,
Bin ein armer Wanderer!“

„Wieviel Brüder, wieviel Schwestern?
Lebt der Vater? Lebt die Mutter?“
„Einsam bin ich! Bitt`re Warheit-
Alle starben sie hinweg!“

„Tibi-tibi, tibi-tibi-
Schaut, am grössten ist der Hahn-
Ich besitze vier der Küchlein,
Unsre Worte weckten sie!“


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